Eine gemeinsame Geschichte
Die Mennonitischen Brüdergemeinden haben ihre Wurzeln in der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts und in der Erweckungsbewegung in Südrussland im 19. Jahrhundert. Die Täufer (Mennoniten) betrachteten ihre Bekenntnisse stets als öffentliches Zeugnis dessen, was sie glaubten, ausgehend von und verwur- zelt in der Bibel, dem Wort Gottes. Jedes Glaubens- bekenntnis bleibt diesem Wort unterstellt und daher überprüfbar.
Ein Gemeinsames Glaubensbekenntnis
Wir hoffen, dass die Gemeinden der Arbeitsgemein- schaft Mennonitischer Brüdergemeinden in Deutsch- land (AMBD) mit Hilfe dieser Veröffentlichung ihre innere Einheit in Christus neu bezeugen. So bleiben wir gemeinsam unterwegs und finden als Christen, Kleingruppen und Gemeinden Orientierung für Lehre, Leben und Gemeindepraxis.
Dieses Glaubensbekenntnis ist eine Neufassung der bisherigen Glaubensbekenntnisse der Mennonitischen Brüdergemeinden (1902 in Deutsch, 1975 in Englisch, 1980 in Deutsch). Als Vorlage diente das 2001 in Norda- merika verfasste neue (englische) Glaubensbekenntnis. Es wurde im März 2007 in der Delegiertenversamm- lung der AMBD von den stellvertretenden Geschwi- stern aller Gemeinden angenommen und spiegelt das Schriftverständnis und die Glaubensüberzeugungen der Schwestern und Brüder unserer Gemeinden wider.
Möge das Studium des Wortes Gottes – mit dem Glau- bensbekenntnis als Begleiter – dazu beitragen, dass wir neu über Gottes Größe und Gnade staunen und ihm dann unser Leben vorbehaltlos zur Verfügung stellen, »damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit« (Epheser 1,12).
Walter Fast Vorsitzender der AMBD Mai 2007
Gott
Wir glauben an den einen, wahren, lebendigen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Gott ist un- endlich weise und allmächtig, ein gerechter Richter, voll unerschöpflicher und unveränderlicher Liebe. Gott ist der König, der über alles Sichtbare und Un- sichtbare herrscht, der Hirte, der Verlorene und Hilf- lose rettet. Gott ist eine Zuflucht und Burg für alle, die in Not sind. Gott ist ein verzehrendes Feuer, absolut heilig, doch voller Gnade und Geduld. Gott erzieht und tröstet wie eine liebende Mutter. Er ist wie ein für- sorglicher Vater und wie ein treuer Ehemann.
Wir ehren und bekennen Gott als ewigen Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Gott, der Vater
Gott, der Vater, ist der Ursprung allen Lebens. In Ihm leben und existieren wir. Der Vater sucht Menschen, die Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten, und hört die Gebete aller, die Ihn anrufen. Der Vater sand- te den Sohn zur Erlösung der Welt und nimmt durch Jesus Christus alle an, die dem Evangelium vertrauen. Er vergibt denen, die ihre Sünden bekennen und be- reuen und den Bund des Glaubens mit Ihm eingehen. Gott gibt Seinen Kindern den Heiligen Geist als Tröster und Helfer. Mit rettender Liebe und der Macht Seines Schöpferwortes erhält Er diese Welt bis zum Ende der Zeit.
Gott, der Sohn
Gott, der Sohn, durch den alle Dinge geschaffen wur- den und der alles zusammenhält, ist das Abbild des un- sichtbaren Gottes. Vom Heiligen Geist empfangen und geboren von der Jungfrau Maria, nahm Jesus mensch- liche Gestalt an, um die gefallene Welt zu erlösen. Als gehorsamer und sündloser Mensch offenbarte Er das Wesen und den Willen Gottes, des Vaters, und wur- de das Vorbild eines erfüllten Lebens. In Wort und Tat verkündigte Jesus die Herrschaft Gottes, indem Er den Armen die Gute Nachricht brachte, die Gefangenen befreite und den Blinden das Augenlicht wiederher- stellte. Jesus, der Messias, triumphierte durch Seinen
Tod und Seine Auferstehung über die Sünde. Deshalb erhöhte Ihn Gott zum Herrn der Schöpfung und der Gemeinde. Als Menschenfreund und Retter der Welt lädt Er alle Menschen ein sich mit Gott versöhnen zu lassen. Er bietet ihnen Frieden an und ruft sie auf, nicht für sich selbst zu leben, sondern Ihm nachzufolgen, indem sie Sein Kreuz auf sich nehmen. Bis Jesus, der Herr, in Herrlichkeit zurückkehrt, tritt Er als Fürspre- cher für die Gläubigen ein und ruft sie auf Seine Zeu- gen zu sein.
Gott, der heilige Geist
Gott, der Heilige Geist, der eins ist mit dem Vater und dem Sohn, ist von Ihnen gesandt, um im Menschen die Erlösung zu verwirklichen. Der Geist überzeugt Menschen von ihrer Sünde und bewirkt die Wieder- geburt. Er leitet sie in alle Wahrheit und verherrlicht Jesus Christus. Durch den Geist werden alle Gläu- bigen zu einem Leib getauft. Er wohnt in ihnen und
bezeugt, dass sie Gottes Kinder sind. Er teilt Gaben für den Dienst zu und bevollmächtigt sie Zeugen zu sein und gute Frucht zu bringen. Als Tröster hilft der Heili- ge Geist den Kindern Gottes in ihrer Schwachheit, tritt für sie gemäß dem Willen Gottes ein und gibt ihnen die Gewissheit des ewigen Lebens.
1 Mo 1; 2 Mo 15,2-3; 2 Mo 3 ,6-7; 5 Mo 6, -6; Ps 23; Ps 139; Jes 55,8-9;
Jes 66,12-13; Jer 31,31 -3 ; Hos 11,1- ; Mt 5-7; Mt 28,18-20; Mk 8,3 -38;
Lk ,18-19; Joh 1,1-18; Joh ,2 ; Joh 1 ,26; Joh 16,7-15; Joh 16,7-15; Apg 1,8; Apg 2,1- ; Röm 8,1-17.26-27; 1 Kor 12, -7.13; 1 Kor 13-1 ; 1 Kor 15,3-8;
2 Kor 1,22; 2 Kor 5,16-21; 2 Kor 13,1 ; Gal 5,22-23; Eph 1,13-2,22;
Eph 3,1 -21; Phil 2,6-11; Kol 1,15-20; 1 Tim 6,15-16; 2 Tim 2,11-13;
Heb 1,3; 12,7-11; Heb 2, 5-18; 1 Petr 2,21-25; 1 Joh 2,2; Offb 5,5-6+9-10
Gott offenbart sich selbst
Wir glauben, dass Gott sich allen Menschen offenbart. Gottes Kraft und Wesen sind von Anfang an in der Schöpfung erkennbar. Das Alte Testament offenbart Gott als denjenigen, der eine Bundesbeziehung mit dem Volk Israel begonnen hat, um dadurch alle Men- schen mit Seinem ewigen Erlösungsplan zu erreichen. Im Neuen Testament offenbart Er sich am deutlichsten und endgültig in Jesus Christus. Auch heute noch spricht Gott durch den Heiligen Geist zu Einzelnen und zur Gemeinde, aber nie im Widerspruch zum ge- schriebenen Wort.
Das geschriebene Wort Gottes
Wir glauben, dass die ganze Bibel von Gott inspiriert wurde, indem ihre Autoren vom Heiligen Geist gelei- tet wurden. Derselbe Geist leitet die Glaubensgemein- schaft in der Auslegung der Schrift. Durch die Person, die Lehre und das Leben Jesu Christi verstehen wir die Bibel. Das Alte Testament kündigt Ihn an und das Neue Testament verkündigt Ihn.
Wir erkennen die Bibel als das unfehlbare Wort Gottes und die verbindliche Autorität für alle Glaubens- und Lebensfragen an.
1 Mo 9,1-17; 1 Mo 12,1-3; 2 Mo 6,2-8; Ps 19,1-11; Ps 119; Mt 5,17-18;
Lk 2 ,27, - 7; Joh 1,16-18; Joh 1 ,26; Joh 16,13; Apg 8,3 -35; Röm 1,18-21; Heb 1,1-2; Heb ,12; Kol 1,15-23; 2 Tim 3,1 -17; 2 Petr 1,16-21
Schöpfung
Wir glauben, dass Gott am Anfang Himmel und Erde schuf und alles sehr gut war. Die Schöpfung preist die Weisheit und Macht Gottes und ruft alle auf Ihn anzu- beten. Sie bringt Gottes Souveränität, Majestät und Macht zum Ausdruck, unterscheidet sich jedoch von dem Schöpfer selbst. Gott ist Herr und Bewahrer des Universums, an dem Er sich freut.
Menschheit
Gott schuf Menschen, damit sie mit Ihm und miteinan- der in Gemeinschaft und Beziehung leben. Er schuf sie als Mann und Frau zu Seinem Ebenbild. Der Schöpfer gab ihnen den Auftrag Seine Schöpfung zu entfalten, zu bewahren und in Seinem Sinne zu verwalten. Er hat ihnen die Freiheit gegeben sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Durch den bewussten Ungehorsam von Adam und Eva kam die Sünde in diese Welt. Die Folge ist eine entstellte menschliche Natur und die Entfrem- dung des Menschen von Gott und der Schöpfung. Seitdem stehen sie unter dem Fluch des Verfalls, und sowohl die Schöpfung als auch die Menschheit warten darauf erlöst zu werden.
Die Hoffnung der neuen Schöpfung
Sünde, Schuld und Tod werden nicht ewig herrschen. Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, wo es kein Böses, kein Leid und keinen Tod
mehr geben wird. Die ersten Zeichen dieser neuen Schöpfung sind in den Gläubigen und der lokalen Ge- meinde schon gegenwärtig. In der Vollendung wird alles in Christus neu geschaffen sein.
1 Mo 1-3; Ps 8,6: Ps 19,1-6; Ps 2 ,1-2; Ps 89,12-13; Ps 95, -6; Ps 10 ;
Spr 8,22-31; Jes 0,12-31; Jes ,2 ; Joh 1,1- ; Joh 17,5; Röm 1,19-20; Röm 5,17+21; Röm 6, +5; Röm 8,18-25; 1 Kor 8,6; 1 Kor 15,20-28.53;
2 Kor 3,18; 2 Kor ,6; 2 Kor 5,16-19; Gal 6,15; Eph 1, . 9-10; Eph 2,11-22; Eph ,2 ; Kol 1,15-17; Heb 11,3
Sünde und ihre Folgen
Wir glauben, dass die ersten Menschen dem Bösen gehorchten und der Sünde erlagen. Dadurch haben alle Menschen die Herrlichkeit Gottes verloren. Die Sünde und das Böse haben in der Welt Fuß gefasst und widersetzen sich dem Willen Gottes. Dies entfremdet den Menschen von Gott, Seiner Schöpfung, seinen Mit- menschen und sich selbst. Seitdem sind alle Menschen Sünder, sündigen und leben getrennt von Gott. Gott bestraft dies mit dem physischen und geistlichen Tod.
Mächte und Gewalten
Die Sünde ist eine Macht, die zur Versklavung der Menschheit geführt hat. Satan, der Widersacher Gottes, will Herrscher der Schöpfung werden und nutzt die Sünde, um den Menschen mit Stolz und Selbstsucht zu zerstören. Unter dem Einfluss der Sünde wenden Menschen sich von Gott ab und ersetzen die Wahrheit durch Lüge. Anstatt dem Schöpfer zu dienen, beten sie die Schöpfung und das Böse an. Durch die Sünde öffnen sich Einzelne und Gruppen der Sklaverei dämo- nischer Mächte und Gewalten. Diese Mächte zeigen sich auch in politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und sogar religiösen Systemen, um Menschen von Wahrheit und Liebe, Recht und Ge- rechtigkeit abzubringen. Worte, Taten, Gedanken und Einstellungen aller Menschen stehen unter der Herr- schaft der Sünde. Die Menschen sind, auf sich selbst gestellt, dieser Macht hilflos ausgeliefert.
Die Gemeinschaft der Gläubigen ist aufgerufen, sich durch die Kraft des Heiligen Geistes diesen Mächten und Gewalten zu widersetzen und so Zeugnis für das Reich Gottes zu sein.
1 Mo 3; 1 Mo 6,11-12; Ps 1 ,1-3; Ps 36,1- ; Ps 52,17; Ps 58,1-5; Jes 53,6; Hes 16, 6-50; Am 2, -8; Mk 7,20-23; Joh 8,3 . ; Röm 1,21-32;
Röm 3,9-18.23; Röm 5,12-1 .18-19; Röm 6,20-23; Gal 5,19-21; Eph 2,1-3; Eph 6,12; 1 Petr 5,8-9; 1 Joh 1,8-10; Offb 12,9.
Gottes Initiative und Plan
Wir glauben, dass Gott begonnen hat, in unserer sünd- haften Welt Befreiung und Heilung, Erlösung und Erneu- erung zu erwirken. Hätte Gott nicht aus Liebe die In- itiative ergriffen, hätte die ganze Menschheit keine Ge- meinschaft mit Ihm und keine Hoffnung auf Erlösung.
Von Anbeginn der Zeiten war es Gottes Ziel sich ein Volk zu erschaffen, unter dem Er wohnen kann. Er be- gann mit Israel. Gott formte diese Bundesgemeinschaft, damit sie in Beziehung zu Ihm lebe, Gottes Segen er- fahre und ein Zeugnis für alle Völker sei. Durch die Pro- pheten verkündete Gott Seine Gesetze und Absichten, die unterstreichen, dass Er ein ewig treuer, gerechter und rechtschaffener Gott für alle Menschen ist.
Gottes Liebe zeigt sich am deutlichsten im Leben, Ster- ben und Auferstehen Jesu Christi. Durch den stellver- tretenden Tod Seines Sohnes Jesus am Kreuz versöhnte Er die ganze Welt mit sich selbst. Dadurch wurde Jesus der eine Mittler zwischen Gott und Menschheit. Wer Christus im Glauben annimmt, wird aus Gnade erret- tet, nicht auf Grund eigener Leistungen, sondern als Geschenk Gottes.
Gott vergibt denen, die dieses Geschenk annehmen, befreit sie von der Sklaverei der Sünde, schafft in ihnen neues Leben durch Christus und gibt ihnen durch den Heiligen Geist Kraft zur fortwährenden Erneuerung und Reinigung. Er vereint alle Gläubigen aller Zeiten
zu Seinem Volk, zu einem Leib, Seiner Gemeinde, und versiegelt sie für das ewige Leben. Wenn am Ende der Zeit die Sünde und der Tod endlich vernichtet und die Erlösten in dem neuen Himmel und der neuen Erde versammelt sind, wird Gott seinen Erlösungsplan voll- endet haben.
Antwort der Menschen
Obwohl Jesus in eine von der Sünde beherrschte Welt kam, widerstand Er den Versuchungen und brach da- mit die Herrschaft der Sünde. Durch Sein gehorsames Leben, Seine bahnbrechende Lehre, Seine vollmäch- tigen Taten, Seinen Tod am Kreuz und Seine siegreiche Auferstehung hat Christus über Satan und die Mächte der Sünde und des Todes triumphiert. Damit hat Er für alle Menschen die Tür zu einem Leben in der Nach- folge geöffnet. Menschen, denen der Heilige Geist das Herz öffnet, wenden sich von der Sünde ab, ver- trauen Gott ihr Leben an, bekennen durch die Taufe Jesus Christus als Herrn und Erlöser und suchen die Gemeinschaft der Familie Gottes. Sie sind wiederge- boren, haben Frieden mit Gott und sind aufgerufen, ihr Leben am Wort Gottes auszurichten, einander zu lieben und in Frieden mit ihren Nächsten zu leben. Als Erlöste leben sie nicht mehr für sich selbst, weil sie von der Macht der Sünde befreit und zu einem neuen Le- ben berufen wurden.
1 Mo 6,5-8; 1 Mo 12,1-3; Ps 68,19-20; Jes 3,1; Mt ,1-11; Mk 10, 5; Joh 1,12 Joh 3,1-21; Joh 13,3 -35; Joh 16,8-11; Röm 3,2 -26; Röm 5,8.12-21;
Röm 8,18-25; Röm 10,9-10; 1 Kor 1,18; 2 Kor 5,1 -21; Eph 1,5-10; Eph 1,13-1 ; Eph 2,8-10; Kol 1,13-1 ; Kol 2,13-15; Heb 2,1 -18; Heb ,12-13; Heb 5,7-9; Heb 9,11-10.18-28; Heb 11,6; 1 Petr 1,9-10; 1 Joh ,7-13; Offb 5,9-1 ; Offb 21,1- .
Von Gott berufen
Wir glauben, dass die Gemeinde das durch Jesus Chri- stus herausgerufene Volk Gottes ist. Menschen, die diesem Ruf im Glauben folgen, werden durch das öf- fentliche Bekenntnis der Taufe Teil der örtlichen Ge- meinde. Gemeindeglieder folgen Christus nach, in- dem sie, befähigt durch die Kraft des Heiligen Geistes, ein Leben der verbindlichen Jüngerschaft führen und Ihn in ihrem Alltag bezeugen.
Der Leib Christi
Die Gemeinde der Gläubigen ist ein Leib und besteht aus Männern und Frauen aller Zeiten, jeder Nation, Rasse, Generation und gesellschaftlicher Stellung. Das Haupt dieses Leibes ist Christus. Die Gemeinde macht Christus durch ihre Liebe und Einheit im Geist in dieser Welt sichtbar. Sie besteht als örtliche und als weltweite Glaubensgemeinschaft über Konfessions- grenzen hinweg.
Mt 16,13-20; Joh 17,1-26; Apg 1,8; Apg 2,1- ; Apg 11,1-18;
Apg 15,1-35; 1 Kor 12,12-27; Gal 3,26-28; Eph 1,18-23; Eph 2,11-22; Eph , -6; 1 Petr 2,9-12.
Christen freuen sich an der Gemeinschaft mit Gott und mit anderen Gläubigen. Sie schließen sich durch Tau- fe und Aufnahme einer Ortsgemeinde an, verpflich- ten sich, zum Aufbau des Leibes Christi beizutragen, und bezeugen die Gute Nachricht der christlichen Hoffnung. In der Gemeinschaft wachsen Mitglieder zur vollen Reife in Christus, indem sie die Frucht des Geistes in ihrem Leben zeigen, ihre geistlichen Gaben einsetzen und die Verantwortung füreinander über- nehmen, das christliche Leben einzuüben.
Anbetung
Die Gemeinde zur Zeit des Neuen Testaments ver- sammelte sich am ersten Tag der Woche, um die Auf- erstehung Jesu Christi von den Toten zu feiern. Die anbetende Gemeinde feiert Gottes Treue und Gnade, erneuert ihre Treue zu Gott, erbaut die Mitglieder des Leibes und fragt nach Gottes Willen für ihr Leben und ihre Mission. Durch ihr gemeindliches Leben, ihre Lieder, Gebete, Verkündigung, kreativen Beiträge, Ga- ben und Spenden, sowie durch Taufe und Abendmahl betet sie Gott an und verkündigt die Gute Nachricht von Gottes Errettung.
Gegenseitige Verantwortlichkeit
Die Gemeinde ist eine Bundesgemeinschaft, in der die Mitglieder in Glaubens- und Lebensfragen füreinander verantwortlich sind. Sie lieben einander, sorgen fürei-
nander, beten füreinander, teilen ihre Freuden und La- sten miteinander, ermutigen, ermahnen und korrigie- ren einander. Je nach Bedarf teilen sie auch materielle Mittel untereinander.
Lokale Gemeinden folgen dem neutestamentlichen Beispiel und arbeiten bei übergemeindlichen Angele- genheiten in einem Geist der Liebe, der gegenseitigen Achtung und Abhängigkeit zusammen.
Die Gemeinde erforscht Gottes Willen, indem sie zu verstehen sucht, was richtig und was falsch ist, was weise oder bedenklich ist. Alle Gläubigen ermahnen einander ein Christus ähnliches Leben im Glauben zu führen. Das Neue Testament gibt Anleitung, wie in seelsorgerlicher Weise Konflikte zu lösen und Ge- meindezucht auszuüben ist. Wo geschwisterliche Hil- fe und Ermahnung nicht angenommen wird, ist die Gemeinde dafür verantwortlich, Glieder, die weiter- hin bewusst sündigen, aus ihrer Gemeinschaft auszu- schließen. Die Gemeinde versucht dennoch diese Per- sonen zurückzugewinnen. Sie ist bereit zu vergeben und die Gemeinschaft mit denen wiederherzustellen, die Reue empfinden und Buße tun.
Gaben
Gott gibt jedem Gläubigen durch den Heiligen Geist Gaben für das Wohl des ganzen Leibes. Diese Gaben sollen im Dienst für Gott eingesetzt werden, sowohl zum Aufbau der Gemeinde und zur persönlichen Auf- erbauung als auch zum Zeugnis in der Welt. Alle in der Bibel beschriebenen Gnadengaben, sowohl Dienst
wie auch Lehr- und Wundergaben, haben auch heute noch in der Gemeinde ihren Platz.
Gott beruft und begabt einzelne Glieder für handwerk- liche, kreative, diakonische und praktische Dienste. Di- ese Gaben sind wie alle anderen für die gegenseitige Erbauung und für die Mission der Gemeinde wichtig.
Gott beruft und begabt einzelne Glieder für leitende, pastorale, Predigt-, Lehr- und evangelistische Dienste, damit diese als Leitungsteam die Gemeinde für ihren Dienst befähigen. Im persönlichen Leben der Leiter, in ihren Familien, im Beruf und der Gemeinde soll Chri- stus deutlich erkennbar sein. Die Gemeinde soll unter Gebet und durch die Leitung des Heiligen Geistes sol- che Leiter erkennen und sie im Geist der Liebe bestä- tigen, unterstützen, respektieren und darauf achten, dass die gesunde Lehre nicht verlassen wird.
Gott beruft und begabt einzelne Glieder für die Auf- erbauung der Gemeinde durch Wundergaben. Diese Gaben stellen zeichenhaft Gottes Größe und unsere Abhängigkeit von Ihm dar.
Gott ist der souveräne Geber aller Gaben. Ihre Ausü- bung wird von der geistgeleiteten Gemeinde geprüft und gegebenenfalls anerkannt.
Mt 6,9-13; Mt 7,1-5; Mt 18,15-20; Mt 22,3 - 0; Mk 12,28-3 ; Mk 16,17.18; Lk 10,25-37; Lk 2 , 5- 9; Joh 13,1-20; Apg 2,37- 7; Apg 17,11; Apg 20,7; Röm 12,3-8; 1 Kor 5,1-8; 1 Kor 12-1 ; 1 Kor 16,2; 2 Kor 2,5-11; Gal 5,22-23; Gal 6,1-5; Eph ,11-16; 1 Tim 3,1-13; Tit 1,7-9; 1 Petr 5,1- .
Der Missionsauftrag und das Gebot der Nächstenliebe
Wir glauben, dass die Gute Nachricht der Erlösung durch Jesus Christus allen Menschen gilt. Christus befiehlt der Gemeinde in alle Welt zu gehen und aus allen Völkern Jünger zu machen, indem sie Menschen zur Buße aufruft, tauft und sie lehrt Ihm nachzufol- gen. Jünger und Jüngerinnen Jesu sollen Gott und ihre Nächsten lieben, indem sie die Gute Nachricht in Lie- be und Wahrhaftigkeit, in Wort und Tat weitergeben. Das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Rettung der Menschen und soll in Wort und Tat auch den natür- lichen und sozialen Bedürfnissen der Menschen zuge- wandt sein.
Die Zeugen
Die Gemeinde des auferstandenen Christus bezeugt Gottes Herrschaft in dieser Welt. Als erlöste und he- rausgerufene Gemeinschaft offenbart die Gemeinde mit ihrem Leben die Absicht Gottes, nämlich die Ver- söhnung der Welt. In ihrer Liebe zueinander und ihrer
Treue selbst im Leid, entfaltet sich ihre missionarische Kraft. Der Heilige Geist befähigt jeden Gläubigen, in seiner / ihrer Art Christus zu bezeugen und Menschen zur Versöhnung mit Gott aufzurufen. Die Gemeinde erkennt und sendet Zeugen zu ihren Nächsten und in alle Welt. Christen begegnen Menschen mit anderen Glaubensauffassungen und Lebensweisen mit Liebe und Respekt, verkündigen jedoch in liebevoller Weise Christus als den einzigen Weg zur Erlösung aller Men- schen. Obwohl in anderen Religionen Anerkennens- wertes gefunden werden kann, warnt die Schrift uns vor Vermischung und falschen Lehren.
Jesus ist der einzige Weg
Wir glauben, dass die rettende Gnade Gottes in Jesus der einzige Weg ist, um die Menschheit mit Gott zu versöhnen. Obwohl das Heil für alle da ist, haben nur solche die Gewissheit eines ewigen Lebens, die ihr Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus setzen.
Souveränität Gottes
Gott liebt die Welt und will, dass niemand verloren geht. In souveräner Gnade kann Gott einzelne Men- schen in einer Art und Weise ansprechen, die das menschliche Verständnis übersteigt. Die Bibel lehrt, dass Menschen, die das Evangelium ablehnen, unter dem Urteil Gottes stehen. Der Richter der Erde wird gerecht handeln. Unsere Aufgabe ist es allen Men- schen in allen Kulturen Christus als den einzigen Heilsweg zu verkündigen.
1 Mo 18,25; Jes 6,1-10; Hes 33,1-20; Jona 1- ; Mt 5,13-16; Mt 8,5-13;
Mt 25,31- 6; Mt 28,18-20; Mk 1,15; Mk 7,2 -30; Mk 12,28-3 ; Lk ,18-21; Lk 10,25-37; Lk 2 , 5- 9; Joh 1,12; Joh 3,16; Joh ,8- 2; Joh 1 ,6;
Joh 20,21-23; Apg 1,8; Apg ,12; Apg 1 ,16-17; Apg 17,22-31; Apg 13,1-3; Röm 1,16-17; Röm 10,1 -21; Röm 11,33-35; 1 Kor 3,11; 2 Kor 5,18-20;
Gal 1,6-9; Eph 3,10-11; 1 Tim 2, -5; 2 Petr 3,9.
Wir glauben, dass Menschen, wenn sie das Erlösungs- geschenk Gottes angenommen haben, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden sollen. Die Taufe gehört zum Anfang des Glau- benslebens und setzt allein die bewusste Glaubens- entscheidung für Jesus voraus.
Bedeutung der Taufe
Die Taufe ist ein Zeichen des Abwaschens der Un- reinheit durch die Sünde und der Identifikation mit Christus, Seinem Sterben und Auferstehen. Sie ist ein Bekenntnis, dass der Mensch sich von der Sünde abge- wandt hat, indem er mit Christus der Sünde gestorben und zu neuem Leben auferstanden ist und den Heili- gen Geist erhalten hat. Sie ist das Zeichen des Bundes mit Gott und mit der Gemeinde und eine persönliche Verpflichtung, den Weg der Nachfolge in der Kraft des Geistes zu gehen und Christus mit den Gaben zu die- nen, die Gott gibt.
Praxis der Taufe
Wir taufen die, die Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland bekennen und Ihm verbindlich als Mitglieder einer Ortsgemeinde nachfolgen wollen. Sie sollen die Bedeutung der Taufe verstehen und aus eigener Initi- ative um diese bitten. Wir taufen durch Untertauchen, erkennen aber auch andere Formen der Taufe auf das persönliche Bekenntnis des Glaubens an.
Mt 3,13-17; Mt 28,18-20; Apg 2,38- 1; Apg 16,31-3 ; Apg 19,1-7; Röm 6,2-6; 1 Kor 12,13; Gal 3,26-27; Eph , -6; Kol 2,12-13; 1 Petr 3,21
Die Bedeutung des Mahls
Die Gemeinde hält das Mahl des Herrn so, wie es Jesus anordnete. Das Brot und der Kelch erinnern an den Leib und das vergossene Blut Christi zur Erlösung der Gläubigen und der Bestätigung des Neuen Bundes. Die Teilnehmenden verkündigen die Errettungstat Jesu und bringen die Gemeinschaft und Einheit der Gemeinde mit Christus als Liebesmahl zum Ausdruck. Als Mahl des Lobes und Dankes stärkt es den Gläu- bigen, ruft zu treuer Nachfolge und erfüllt uns mit Vor- freude auf das zukünftige himmlische Hochzeitsmahl.
Die Ausübung
Zur Vorbereitung auf das Mahl des Herrn prüfen sich alle Gläubigen selbst. Alle, die die Bedeutung des Mahls verstehen, Jesus Christus als Herrn in Wort und Leben bekennen und mit Gott und ihrer Gemeinde in Frieden leben, sind eingeladen teilzunehmen.
Mt 26,26-30; Mk 1 ,22-25; Lk 22,1 -20; Apg 2, 1- 7; 1 Kor 10,16-17; 1 Kor 11,23-32.
Wir glauben, dass Jesus alle Menschen in Seine Nach- folge ruft. Wer Seinem Ruf folgt, wird durch den Heili- gen Geist Jünger bzw. Jüngerin. Dieser befähigt sie im Denken und Tun der Macht der Sünde zu widerstehen und ein Leben in der Heiligung zu führen.
Das Gebet
Jesus nachzufolgen ist nicht in erster Linie eine Sache des Verhaltens, sondern Beziehungspflege mit Jesus. Durch das Gebet wächst die Beziehung und die Kraft zur gehorsamen Nachfolge. Alle Kinder Gottes haben durch den Heiligen Geist Zutritt in die Gegenwart Gottes, in der sie mit ihrem Lobpreis und ihren Gebe- ten an der Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit dem Vater und dem Sohn teilhaben. Durch unsere Bitte um Rettung, Vergebung, Heilung und Führung bringen wir unsere Hilflosigkeit und Abhängigkeit zum Ausdruck und bezeugen gleichzeitig, dass wir allein von Gott Hilfe erwarten. Fasten kann uns helfen, uns ganz auf Christus zu konzentrieren. Das persönliche Flehen und ganz besonders das gemeinsame Gebet hat die Verheißung, von Gott erhört zu werden. Im Dank ant- worten wir auf Gottes Erhörung.
Der Glaubensgehorsam
Aus Liebe und Dankbarkeit zu ihrem Herrn sind Christen Gott gerne gehorsam. Sie bekennen ihre Sünden, tun Buße und erleben Gottes Gnade und Erneuerung in verbindlicher christlicher Gemeinschaft. Dadurch wachsen sie in ihrer Christusähnlichkeit, ver- herrlichen Gott und bezeugen Ihn in ihrem täglichen Leben.
Jesus lehrt, dass Jüngerschaft ein Weg der Selbstver- leugnung ist, und verspricht denen Segen, die um der Gerechtigkeit willen leiden. Jünger und Jüngerinnen sollen sich den weltlichen Werten und Systemen, der sündhaften Natur und dem Satan widersetzen. Sie sollen nicht durch materielle Dinge gebunden sein. Sie trachten danach, ihre Zeit, ihre Fähigkeiten und ihren Besitz in den Dienst Jesu zu stellen. Ihren Mit- menschen begegnen sie mit Erbarmen und Sanftmütig- keit und suchen Wege der gewaltfreien Konfliktlösung im persönlichen wie im gesellschaftlichen Leben. Sie sind ehrlich und lehnen vulgäres und gedankenloses Gerede ab; sie versuchen Gerichtsverfahren zu ver- meiden, besonders gegenüber Glaubensgeschwistern. Jünger und Jüngerinnen wahren sexuelle Reinheit und eheliche Treue und lehnen irregeleitete, voreheliche und außereheliche sexuelle Beziehungen sowie Ho- Moexualität ab. Jesus nachzufolgen bedeutet Ihm im Alltag treu zu sein, damit sich die Frucht Seines Heili- gen Geistes mehr und mehr im Leben zeigt.
Ps 1; Am 5,2 ; Mt 18,15-20; Mk 8,3 -38; Joh 8,31-32; Joh 13,3 -35;
Joh 15,1 -15; Apg 2, 1- 7; Röm 1,2 -32; Röm 8,1-30; Röm 12; 1 Kor 6,9-11;
1 Kor 11,1; 2 Kor 8-9; Gal 2,20; Gal 5,16-26; Gal 6,2; Eph 5.1-20; Phil 2,5-11; Kol 3,1-17; 1 Thes ,3-8; 1 Tim 1,9-11; 1 Tim 2,1-10; 2 Tim 3,1 -17; Heb 12,1-3; Heb 13, -5; Jak 1,22-27; Jak ,7; 1 Petr 2,20-25; 1 Petr 3,15; 1 Petr 5,8-9; 1 Joh 1,6-9; 1 Joh 2,15-17
Wir glauben, dass Sexualität ein göttliches Geschenk und Ehe und Familie ein Teil der göttlichen Ordnung sind. Gott segnet sowohl Singles als auch Ehepaare und Familien und ermutigt zum Wachstum in der Liebe.
Single
In der Bibel werden Singles in gleicher Weise wie Ver- heiratete geehrt und die Vorzüge beider Lebenswei- sen aufgezeigt. Die Gemeinde soll Singles segnen, re- spektieren und einbeziehen. Singles können mit ihren Möglichkeiten das Reich Gottes auf ihre besondere Weise fördern. Gott ruft alle Menschen auf, ob ledig oder verheiratet, ein reines Leben zu führen.
Ehe
Wir glauben, dass Gott die Ehe zur intimen geistlichen, emotionalen und körperlichen Gemeinschaft von Mann und Frau einsetzte. Sexuelle Intimität und Fortpflanzung haben nur innerhalb der Ehe ihren von Gott geschaf- fenen Platz. In der Ehe finden zwei reife Partner ihre Erfüllung, indem sie Sorge, Freude, Ideale, Lebensziele und Verantwortung teilen. Die Ehe soll gekennzeichnet sein von Liebe, lebenslanger Treue und gegenseitiger Unterordnung. Christen sollten Christen heiraten und einander im geistlichen Wachstum fördern.
Die Gemeinde segnet und fördert liebevolle Ehebezie- hungen. Sie unternimmt alles, um in Krisen geratenen Ehen zu helfen.
Ehen können scheitern – aufgrund menschlichen Versagens und sündhaften Verhaltens. Niemals entspricht dies Gottes Absicht, doch gelegentlich wird eine Gemeinde mit Wahrheit und Mitgefühl den Prozess einer Scheidung begleiten müssen. Geschiedenen spricht sie Hoffnung und Heilung zu, während sie das biblische Gebot ehelicher Treue wahrt.
Familie
Gläubige Eltern sehen ihre Kinder als Gabe Gottes. Eltern sollen ihre Kinder durch ein vorbildliches, got- tesfürchtiges Leben erziehen, indem sie liebevoll für sie sorgen, für sie beten, sie in der Schrift unterwei- sen und zu einem Gott wohlgefälligen Leben ermuti- gen. Sie erziehen ihre Kinder mit Disziplin, achten und schützen aber ihre Würde und Persönlichkeit.
Kinder sollen ihre Eltern ehren und ihnen gehorchen, weil sie auch dadurch zu Persönlichkeiten reifen kön- nen, die Gott gebrauchen kann.
Familienbeziehungen können scheitern, doch durch Vergebung können Eltern und Kinder wieder frei werden Gottes Liebe zu erfahren. Alleinerziehenden, Witwen und Waisen wollen wir als Gemeinde Familie Gottes sein. Sie brauchen in besonderer Weise un- seren Schutz und Segen.
1 Mo 1,26-31; 1 Mo 2,18-2 ; 2 Mo 22,15-16; 3 Mo 18,22; 5 Mo 2 ,1- ; Ps 127,3-5; Spr 31; Mt 5,32; Mt 10,3 -39; Mt 19,3-12; Mt 22,23-33; Mk 3,31-35; Mk 7,9-13; Mk 10,6-11; Lk 16,18; Röm 7,2-3; Röm 1 ,12; 1 Kor 7,8- 0; 2 Kor 6,1 -15; Eph 5,21-33; Eph 6,1- ; 1 Tim 3,1-13;
1 Tim 5,3-16; Heb 13, ; Jak 1,27; 1.Petrus 3,1-7
Die staatliche Ordnung
Wir glauben, dass Gott die staatliche Ordnung einge- setzt hat, damit sie das Wohlergehen aller Menschen fördert. Nachfolger Christi respektieren die jeweilige Regierung und beten für sie. Christen engagieren sich – gemeinsam mit Anderen in der Gesellschaft –, um Schwachen beizustehen, für Arme zu sorgen und Ge- rechtigkeit, Rechtschaffenheit und Wahrhaftigkeit zu fördern. Gläubige stellen sich gegen alle Arten von Kor- ruption, Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Sie neh- men ihre Verantwortung in der Gesellschaft wahr, be- zahlen ihre Steuern und leisten allen Gesetzen Gehor- sam, die nicht in Konflikt mit dem Wort Gottes stehen.
Gott hat Regierungen Autorität gegeben, Ordnung aufrechtzuerhalten und Gesetzesübertreter zu be- strafen. Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu treten dafür ein, dass durch die Ausübung staatlicher Gewalt Leben geschützt und nicht vernichtet wird.
Loyalität der Christen
Weil ihr Bürgerrecht im Himmel ist, sind Christen auf- gerufen, dem Staat oder der Gesellschaft niemals die- selbe Loyalität zu erweisen, wie sie Gott und seinem Reich gebührt. Als Repräsentanten Christi sind sie Bot- schafter der Versöhnung und setzen sich für das Wohl- ergehen aller Völker ein. Durch die Trennung von Staat und Kirche wahrt sich die Gemeinde Jesu die Freiheit,sich auch kritisch mit kulturellen und gesellschaft- lichen Werten und Entwicklungen auseinanderzuset- zen. Das Volk Gottes ist als alternative Gemeinschaft daher auch bereit Verfolgung zu leiden, denn es weiß, dass Sünde und Tod nicht das letzte Wort haben.
Da Christen immer die Wahrheit sagen sollten, bedarf es keiner besonderen Beteuerungsformeln - weder vor Behörden noch untereinander. Gläubige können nicht Mitglieder geheimer Organisationen sein, die im Widerspruch zu Gottes Wort und Seiner Gemein- de stehen. Christen sind zu allen Zeiten aufgerufen, als treue Zeugen in dieser Welt zu leben und solche Zwänge abzulehnen, die eine Gefährdung der christ- lichen Integrität bedeuten könnten.
2 Mo 20,13; 3 Mo 19,11; Ps 82,3- ; Jer 29,7; Dan 2,21; Dan 3,17-18; Dan ,17; Mt 5,13-16. 33-37; Mt 6,33; Mt 17,2 -27; Mt 22,17-21; Joh 15,19; Joh 17,1 -18; Apg 5,29; Röm 13,1-7; 1 Kor 5,9-13; 2 Kor 6,1 -18; Eph 5,6-13; Phil 1,27;
Phil 3,20; 1 Tim 2,1- ; Tit 3,1-2; Jak 5,12; 1 Petr 2,13-17
Gottes Gemeinschaft des Friedens
Als Kinder Gottes glauben wir, dass Gott Menschen mit sich selbst und untereinander versöhnt, indem Er durch das Leben und Sterben Christi Frieden schaff- te. Die Gemeinde ist die Gemeinschaft des Friedens, in der erlöste Menschen in Liebe miteinander leben. Unsere Verbundenheit überwindet alle ethnische, ge- sellschaftliche, geschlechtliche, generationsbedingte und kulturelle Hindernisse. Wir wenden uns ab vom Hass auf Feinde und von der Achtlosigkeit gegenüber dem Nächsten und hin zu einem Leben in Liebe und Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen.
Christen stiften Frieden
Das böse, brutale und unmenschliche Wesen des Krieges und der Gewalt in jeder Form steht im Wider- spruch zur neuen Natur des Christen und zum Evan- gelium der Liebe. Unsere missionarische Verantwor- tung ist es, Christus, den Friedefürsten, als Antwort auf menschliche Not, Ungerechtigkeit, Feindschaft und Gewalttätigkeit darzustellen.
Wir streben danach in allen Beziehungen Gottes Bot- schafter der Versöhnung und Friedensstifter zu sein. Dies schließt Situationen, in denen wir persönlich Un- recht erleiden, ein wie auch Situationen gesellschaft- licher Umwälzungen und internationaler Spannungen. Besonders in diesen Situationen sind wir von Jesusaufgerufen und werden bevollmächtigt Feindeslie- be zu praktizieren. Wir glauben, es ist nicht Gottes Wille, dass wir Christen uns daran beteiligen, unsere Mitmenschen wirtschaftlich auszubeuten oder ihnen gegenüber Gewalt anzuwenden.
2 Mo 1 ,13-1 ; 2 Mo 20,13; Jes 2,2-5; Mi ,1-3; Sach 9,9-10; Mt 5,3-11. 20; Mt 5,38- 8; Mt 22,3 - 0; Lk 10,25-37; Röm 12,9-21; Röm 13,8-10; 1 Kor 13; 2 Kor 5,1 -21; Eph 2,13-17; 1 Petr 2,19-23
Wir glauben, dass jede Person im Bilde Gottes geschaffen und der Anerkennung und Fürsorge würdig ist. Darum widerstehen wir allen Handlungen und Einstellungen, die das menschliche Leben entwerten. Insbesondere Ungeborene, Kinder, Behinderte, sozi- al Schwache, Alte und Sterbende sind solchen Ungerechtigkeiten schutzlos ausgesetzt. Christus fordert Seine Jüngerinnen und Jünger auf, sich für Schutzlose einzusetzen und ihnen liebevoll durch Anleitung zu Selbsthilfe, in Diakonie und Pflege beizustehen.
Jedes menschliche Leben ist Gott überaus wertvoll. Nur Ihm steht die endgültige Entscheidung über Leben und Tod zu. Deshalb glauben wir, dass Eingriffe mit dem Ziel Leben zu beenden, wie beispielsweise Abtreibung, Euthanasie und aktive Sterbehilfe, die Souveränität Gottes und die Würde des Menschen verletzen. Wir schätzen die Erkenntnisse der medizi- nischen Wissenschaft, erkennen jedoch, dass der Ver- such, das Leben auf unbestimmte Zeit zu verlängern, Grenzen hat. Genauso gilt es in der Abhängigkeit von Gott Grenzen und Möglichkeiten biologischer For- schung abzuwägen. In allen komplexen ethischen Ent- scheidungen über Fortpflanzung, Leben und Tod ver- suchen wir im Rahmen der christlichen Gemeinschaft Hoffnung und Heilung, Unterstützung und Beratung, Korrektur und Maßstäbe anzubieten.
1 Mo 1,26-27; 1 Mo 2,7; 2 Mo 20,13; Hiob 31,15; Am 1-2; Mt 6,25-27; 25,31- 6; Lk ,18-21; Joh 10,11, Jak 2,1-12
Gottes Schöpfungsauftrag
Wir glauben, dass Gott, dem Schöpfer, das Universum und alle Dinge gehören. Er hat den Menschen die Erde mit ihren Geschöpfen und Ressourcen anvertraut. Gute Haushalter gebrauchen und verteilen den Reich- tum der Erde zum Wohl allen Lebens, widersetzen sich jedoch der Ausbeutung der Erde und ihrer Bewohner. Alle Gaben Gottes sollen dankbar angenommen und verantwortlich verwendet werden. Als Christen sind wir berufen uns abzuwenden von einem Lebensstil, der uns und Anderen schadet, hin zu einem Lebens- stil, der Ganzheitlichkeit, Heilung, Freude und Frieden fördert.
Großzügiges Geben
Wer Jesus als Herrn bekennt, erfährt auch bezüglich materiellen Besitzes eine Sinnesänderung. Ein maß- loses Leben und Streben nach Gütern zur persönlichen Bereicherung stehen im Widerspruch zum Wort Gottes und dem Vorbild Jesu. Jesu Warnung lautet, dass wir nicht Gott und dem Materialismus dienen können.
Die Bibel lehrt ein freudiges, opferbereites und dem Einkommen entsprechendes Geben als dankbare Er- widerung auf die Güte Gottes. Christen verstehen sich nicht als Eigentümer, sondern als großzügige Verwal- ter ihres Besitzes. In ihrem Umgang mit Geld, Zeit, Fähigkeiten und Einfluss teilen sie mit Armen und Notleidenden und helfen einander in der Gemeinde. Gottes Kinder streben nach einer Lebensweise der Einfachheit und Zufriedenheit.
1 Mo 1,28; 3 Mo 25; Ps 2 ,1; Ps 115,16; Spr 1 ,31; Am 6, -7; Mal 3,6-10; Mt 6,19-3 ; Mt 25,1 -30; Lk 6,38; Lk 12,13-21; Apg 2, 2- 7; Apg ,32-37; 1 Kor ,7; 1 Kor 6,19; 1 Kor 16,2; 2 Kor 8-9; Gal 6,7; Eph ,28; 1 Tim 6,6-10; 1 Tim 6,17-19; Jak 2,1-7. 15-16; Jak 5,1-6; 1 Joh 3,16-18; Jud 11
Wir glauben, dass Gottes Schöpfungsakt Beispiel für alle menschliche Aktivität und Ruhe ist.
Arbeit
Als Ebenbild Gottes arbeiten Christen treu und ihren Fähigkeiten entsprechend am Auftrag Gottes mit, die Schöpfung zu gestalten und zu bewahren. Sie sollen ihre Fähigkeiten und Mittel zur Ehre Gottes und zum Dienst an ihren Mitmenschen einsetzen. Weil sie in allem Gott und Seinem Reich dienen, sind alle Gläu- bigen aufgerufen, ehrlich und fleißig zu arbeiten und alle Menschen mit Respekt und Würde zu behandeln.
Ruhe
So wie Gott am siebten Tag ruhte, werden die Men- schen aufgefordert regelmäßige Ruhezeiten einzuhalten. Die Ruhe ist ein Ausdruck des Dankes und des Vertrauens, dass Gott für uns sorgt. Er erhält uns und nicht unsere Arbeit. Die zukünftige Ruhe ist uns durch die Auferstehung Jesu zugesichert.
Der Tag des Herrn
Nach dem Beispiel des Neuen Testaments versammeln sich die Gläubigen am ersten Tag der Woche, um Jesu Auferstehung zu gedenken. Am Tag des Herrn stärken sich Gläubige durch Anbetung, Lehre im Wort, Gebet, Brotbrechen, Gemeinschaft und Dienst.
1 Mo 1,26-2,3; 1 Mo 2,15; 1 Mo 3,1 -19; 2 Mo 20,8-11; 3 Mo 25,1-7;
5 Mo 5,12-15; Ps 6,10; Ps 95,6-11; Pred 3,13; Mk 2,23-3,6; Lk 2 ,1-36; Apg 2, 2- 7; Apg 20,7; Röm 1 ,5-10; 1 Kor 16,2; Eph 6,5-9; Kol 2,16-17; Kol 3,22 ,1; 2 Thess 3,6-10; Heb ,1-10; Heb 10,23-25; Offb 1,10.
Wir glauben, dass unser Herr Jesus Christus am Ende dieses Zeitalters in sichtbarer, triumPhilerender Wei- se wiederkommen wird. In Erwartung seiner baldigen Rückkehr muss die Gemeinde immer darauf vorberei- tet sein, dem Herrn zu begegnen.
Die letzten Tage
Wir leben seit dem ersten Kommen Christi in den »letzten Tagen«. In dieser Gnadenzeit bezeugen Gläu- bige durch die Kraft des Heiligen Geistes Jesus Chri- stus, oft auch unter Leid und Verfolgung. Trotz des Widerstandes böser Mächte wird der Gemeinde ein endgültiger Sieg des Reiches Christi zugesichert.
Tod und Auferstehung
Weil Christus durch Seine Auferstehung dem Tod die Macht genommen hat, brauchen Gläubige sich vor dem Tod nicht zu fürchten. Nachfolger Christi leben und sterben im Herrn. Wenn Christus wiederkommt, werden sie auferweckt werden und zusammen mit den Gläubigen, die noch auf der Erde leben, entrückt. Sie werden verwandelt und erhalten neue, herrliche Körper.
Gericht
Wenn Christus wiederkommt, wird er alle Menschen richten. Der Tod wird vernichtet. Satan und seine Mächte und alle, die Christus abgelehnt haben, wer- den die Qualen der endlosen Hölle erleiden, wo sie für immer von Gott getrennt sind. Gläubige treten vor den Richterstuhl Christi, wo ihr Dienst belohnt und ihr Leben beurteilt wird. Durch die Gnade Gottes gehen sie ein zur ewigen Freude des Reiches Gottes.
Die neue Schöpfung
Wenn Jesus erscheint, werden alle Kinder Gottes mit Ihm vereint und mit Ihm in Herrlichkeit regieren. Schmerzen, Leid und Tod werden aufgehoben sein und die Erlösten werden in einem neuen Himmel und einer neuen Erde leben und gemeinsam mit den En- geln Gott für immer anbeten. Gott wird alle Dinge neu machen und alles in allem sein. Dies ist die Hoffnung aller Gläubigen.
Mt 2 ,29-31; Mt 25,13; Mk 13,32-37; Lk 16,9; Lk 23, 3; Joh 1 ,1-3; Apg 2,17; Röm 8,18-22; 1 Kor 3,13-15; 1 Kor 15,26; 2 Kor 5,10; Phil 1,23; 1 Thes ,13-18; 1 Thes 5,1-11; 2 Thes 1,5-12; 2 Thes 2,1-12; Tit 2,13; Heb 1,2; Heb 9,26-28;
1 Petr 1,20; 1 Petr ,7; 1 Joh 2,18; 1 Joh 3,2-3; Offb 1 ,13; Offb 19,17-21; Offb 20,7-15; Offb 21-22